ASB-Geschichte
Wie alles begann...
Geschichte des Arbeiter-Samariter-Bundes
Vor über hundert Jahren gab es weder Rettungsdienste noch Arbeitsschutz- oder Unfallverhütungsvorschriften. Niemand kümmerte sich um die hohen Unfallzahlen in den Fabriken. Ungeschützte Maschinen verursachten schwere, oftmals tödliche Unfälle, und niemand konnte helfen. Es waren weder ausgebildete Helfer noch Verbandmaterial verfügbar. Helfen durften und konnten nur Ärzte. Doch die waren rar und bis sie am Unfallort eintrafen, verging oft viel wertvolle Zeit.
Im Jahr 1888 ergriffen sechs Berliner Zimmerleute die Initiative und setzten gegen viele Widerstände den ersten Lehrkursus über die Erste Hilfe bei Unglücksfällen durch. In den Folgejahren entstanden auch in anderen Städten ASB-Kolonnen.
Über 30 Jahre nach der Erstgründung des ASB 1888 in Berlin wurde am 16. Juli 1921 hier in Mühlhausen eine ASB Kolonne ins Leben gerufen.
Unter dem Motto „An jedem Ort zu jeder Zeit sind wir zur Ersten Hilfe bereit“, stellte sich die Samariter-Kolonne als erste Aufgabe, möglichst viele Menschen für Fortbildungen zu sensibilisieren, um in Notfällen Erste Hilfe leisten zu können.
Man richtete im Mühlhäuser Volkshaus eine Krankenstation ein, in der Materialien für Kurse und Erste Hilfe gelagert wurden, die bei Notfällen kostenlos zur Verfügung standen. Kurse zur Krankenpflege und Ersten Hilfe wurden zunächst im Mühlhäuser Jugendheim und in der Martinischule, später auch in der Volkshochschule organisiert. Um Hilfe für Notsituationen zu trainieren, wurden Übungen initiiert. Aus einer Pressemitteilung zu einer Übung am 08.05.1922 möchte ich auszugsweise zitieren: „Das Anrücken der Kolonne Mühlhausen in einer Stärke von 60 Mann und Schlotheim mit 15 Mann war mustergültig. Das Verbinden, das Tragen im Gebirgsschritt, die Wiederbelebungsversuche waren mit Ausnahme kleiner Fehler als sehr gut zu bezeichnen.“
Der ASB bot über die Volkshochschule an:
- Arbeitsgemeinschaften für Erste Hilfe, praktisch und theoretisch
- Arbeitsgemeinschaften zur Krankenpflege und Tuberkulose
- Säuglingsfürsorge, Kleinkindpflege, Wöchnerinnenschutz
- Aufklärungsvorträge über TBC, Frauenkrankheiten und Alkoholmißbrauch
Die ASB Kolonne lud jährlich am 24. Dezember zu Weihnachtsfeiern ein, die mit der Speisung und Bescherung für Kinder von Arbeitslosen, Kinderreichen und Armen verbunden war und Kinder- und Musikvorträge sowie Theaterstücke beinhaltete.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der ASB in Deutschland verboten.
Nach Kriegsende 1945 bemühten sich ehemalige Samariter in verschiedenen Städten Deutschlands um die Wiedergründung, was auch im westlichen Teil gelang. Von den Sowjets und der DDR-Regierung wurde jedoch der Arbeiter-Samariter-Bund abgelehnt.
Nach der Wende etablierte sich der ASB in den neuen Bundesländern. Am 22.09.1993 erfolgte die Neugründung des ASB Kreisverbandes Mühlhausen e.V., der 1994 nach der Gebietsreform in Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Unstrut-Hainich e.V. umbenannt wurde.
Der Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Unstrut-Hainich e.V.
ist seit dem 23.09.1993 ein öffentlich anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und Kindertageseinrichtungen.
Vertretungsberechtigt ist der Geschäftsführer Herr Wolfgang Haupt.
Unser Träger bietet sowohl ambulante Hilfen zur Erziehung nach §§ 27 ff SGB VIII als auch Betreuungsmöglichkeiten für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren im Unstrut-Hainich-Kreis an.
Der Arbeiter-Samariter-Bund Kreisverband Unstrut-Hainich e.V. ist gemeinnützig tätig und Mitglied im Dachverband der PARITÄTISCHE Thüringen.